Auch in den Ferien ist die Kamera stets dabei, meistens auf jeden Fall. Die standardmässigen Ferienfotos mit Sehenswürdigkeiten und so – ja die gehören dann halt auch dazu. Aber vielmehr eignen sich die Ferien aus meiner Sicht dazu, mal etwas auszuprobieren und eine andere „perspective“ einzunehmen. Es gibt unzählige Möglichkeiten für ein eigenes, kleines Projekt, z.B.:
– Konzentriere dich jeden Tag auf eine andere Farbe, Objekt etc.
– Halte alles fest, was mit der Zahl 2 zu tun hat
– Fotografiere den ganzen Tag mit der gleichen Kamera-Einstellung (gleiches Objektiv, Brennweite, etc.)
– Halte Emotionen fest (Glückliche Menschen, Trauer, Freude…)
– Probiere andere Perspektiven
Ich habe mich für letzteres entschieden, und zwar für die „Frog Perspective“. Normalerweise sehen wir die Welt um uns herum aus der gleichen Perspektive, in meinem Fall aus einer Höhe von rund 1.80m. Wie aber sieht ein Frosch die Welt?
Man sollte meinen, er sieht einiges weniger, so tief unten am Boden. Sehr oft stimmt das auch. Aber nicht nur. Er hat auch Zugang zu vielem, dass uns nicht auffällt. Ein Beispiel dafür wäre sicherlich die Spiegelungen in Tümpeln oder auf nassen Strassen. Wenn sich etwa in New York die vielen Lichter auf verregneten Strassen spiegeln, sieht dies doch wirklich sehr faszinierend aus.
Eigentlich wollte ich zuerst für alle Aufnahmen die gleichen Einstellungen verwenden. Da ich aber nicht nur in der Sonne von Texas, sondern auch nachts Bilder plante, stellte ich dann bald einmal die Blende fix auf 2.8, der Rest sollte die Automatik machen. Fokussiert habe ich (zuerst) manuell auf ca. 1m. Dies gab teilweise ganz coole Bilder, sehr oft aber auch überhaupt nichts schlaues. Je nach Sujet halt. Ich wollte also ein bisschen mehr zu sehen bekommen, und habe dann halt auch den Fokus wieder auf Automatik gestellt.
Ein solches Mini-Projekt eignet sich sehr gut, um das Auge zu schulen. Man bekommt mit der Zeit ein Gefühl, welche Sujets sich gut eignen könnten (und welche nicht). Ausserdem ist man gezwungen, etwas anderes zu machen als sonst immer. Man kommt weg von gewissen eigenen Verhaltensmustern und entdeckt vielleicht so eine neue Art, zu fotografieren.